Mit der kürzlichen Umstellung des Layouts der Google Ergebnisseiten gewinnt neben dem nun stark präsenten Favicon auch die Domain wieder an Bedeutung. Denn diese rutscht nun über den Title und wird zu einer anklickbaren Einheit.
Update 28.01.2020: Kaum widmen wir uns hier dem Thema Favicon-Optimierung rudert Google zurück und testet seit 3 Tagen „favicon-freie“ Ergebnisdarstellungen aufgrund von User-Feedback, welches nach der Umstellung der Desktop-Suche sehr kritisch gegen die Favicon-Darstellung ausfiel. Das Nutzer-Feedback bei der mobilen Anzeige, bei der bereits seit Monaten das Favicon ausgespielt wird, sei dagegen sehr positiv ausgefallen. Interessant, als nahezu wie wenn der mobile Nutzer ein völlig anderer Nutzer ist als der Desktop-Anwender.
Die Optimierung dieses Bildes sollte spätestens ab der Layout-Umstellung zum festen Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung gehören:
Last year, our search results on mobile gained a new look. That’s now rolling out to desktop results this week, presenting site domain names and brand icons prominently, along with a bolded “Ad” label for ads. Here’s a mockup: pic.twitter.com/aM9UAbSKtv
— Google SearchLiaison (@searchliaison) January 13, 2020
Neben dem Favicon rückt auch die Domain wieder in den Vordergrund. Die neue Positionierung über dem Title führt zu einer früheren Wahrnehmung der Domain. Davon profitieren generische Domains, die neuen generische Domainendungen und natürlich auch die bekannten Marken. Das www, wirkt bei vielen Ergebnissen schon fast störend, es vermittelt dem Suchenden keinerlei informativen Mehrwert. Ein Trend für dieses und die kommenden Jahre wird wohl der Verzicht auf einen solchen Präfix, welcher technisch nichts anderes als eine Subdomain ist, werden. Denn auch der populäre Chrome-Browser zeigt in seiner aktuellsten Version das „WWW“ vor einer URL nicht mehr an. Man wird sich langsam an den Anblick gewöhnen und Generationen nach uns werden sich fragen wozu man dieses „WWW“ eigentlich noch davor schreiben muss.
Domain names are the most important part of URLs; these haven't been removed, because we agree this is important to show.
— Danny Sullivan (@dannysullivan) January 17, 2020
Die URL verliert an optischer Wahrnehmung in den Suchergebnissen, stattdessen gewinnt die Breadcrumb-Struktur, welche dem Nutzer auf der Seite zeigt, wo er sich gerade befindet. Dennoch spielt die URL eine (wieder) zunehmende Rolle als harter Rankingfaktor. Egal welches Keyword man dieser Tage analysiert, taucht das gesuchte Keyword oder ein Bestandteil des Keywords nicht in der URL oder im Domainnamen auf, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering ein Top-Ergebnis zu erzielen. Zwar regulierte Google beim letzten Update Anfang Januar diesen Faktor wieder etwas zurück und platzierte wieder ein paar mehr Brands und deren Startseiten in den deren Hauptthematik, dennoch dominiert das gesuchte Keyword in der URL deutlich in den Top 50. Wer für ein Keyword oder eine Keyword-Kombination ranken möchte und auf die sprechende URL verzichtet, hat einen steinigen Weg vor sich.
Hier mal ein Beispiel für „Gartenmöbel“:
Nur die Marke Artelia, ein Spezialhandel für Gartenmöbel, kann sich in den Top 20 behaupten, ohne dabei das Keyword im Domainnamen oder der URL zu tragen.
Beispiel 2 +3 – die Begriffe „schuhe“ und „ski“:
Nur der Anbieter „Mirapodo“ kann ohne den Begriff „Schuh“ in der URL oder Domain in den Top 20 mithalten. Für den Begriff „Ski“ liegen wir bei 100% in den Top 20.
Auch bei unkommerziellen, weniger umkämpften Begriffen wie zum Beispiel „Luft“ sieht es nicht anders aus:
Nur die TU Braunschweig kommt ohne den Begriff „Luft“ in der URL / Domain in die Top 20.
Ihr könnt euch ja mal in eurem Segment die Kandidaten der Top 20 anschauen und in den Kommentaren berichten, ob Ihr Beispiele nachgefragter Suchbegriffe findet, bei denen mehr als 30% der URLs das gesuchte Keyword, im Wortstamm nicht in der URL / Domain haben.