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Im Interview mit Martin Splitt: Javascript, SEO & sein Weg zu Google

Google  |  Pablo Wild  |  , 09:02 Uhr  |  Keine Kommentare

Im Rahmen unseres Technical SEO Meetups hat Martin Splitt (@g33konaut), Developer Advocate  bei Google nicht nur spanende Vorträge gehalten, sondern sich nach der Veranstaltung auch viel Zeit für ein Interview genommen:

 

SEO united: Woher kommt deine Leidenschaft für das Programmieren und wie bist du zu Google gekommen?

Martin: Ich komme aus einer Familie in der viele Leute im Medizin Bereich arbeiten und wollte deshalb schon immer gerne etwas mit Menschen machen und ihnen dabei helfen. Weil mir die Verantwortung als Arzt dann doch zu groß gewesen wäre, habe ich meine andere Leidenschaft, das Programmieren verfolgt. Dabei fasziniert es mich Dinge zu erschaffen. Auch so kann man Menschen letztendlich durchaus helfen, indem wenn man etwas baut, was anderen das Leben erleichtert. Neben der Schule habe ich früh angefangen als Programmierer zu arbeiten. Danach habe ich Informatik studiert und in allen möglichen Bereichen gearbeitet: Front-, Backend Entwicklung, Dialog- und Spracherkennungssysteme entwickelt, Websites gebaut und vieles mehr. Bis jemand von Google auf mich zukam und mich gefragt hat, ob ich Lust hätte im Team von Johannes Müller zu arbeiten. Mir wurde dann schnell klar, dass viele Leute sich in die Abhängigkeit anderer begeben und ich bei Google die Möglichkeit bekomme, Licht ins Dunkel zu bringen und auf diesem Weg anderen Menschen helfen kann. So bin ich dann bei Google gelandet.

 

Martin Splitt Google Interview

SEO united: Beruflich bist du auf der ganzen Welt auf großen Tech-Konferenzen und Meetings als Speaker anzutreffen. Welche drei Essentials dürfen bei dir auf keiner Reise fehlen? 

Martin: Auf jeden Fall darf ein gutes Buch nicht fehlen, weil ich gerne auch Mal etwas lesen möchte und beruflich schon genug auf Bildschirme starre. Außerdem habe ich immer genug Ladegeräte und Powerbanks dabei, um immer meine Mails checken und mich vor Ort zurechtfinden zu können. Falls die Reise irgendwohin geht wo man gut tauchen kann und Zeit dafür bleibt, nehme ich auf jeden Fall meine Tauchausrüstung mit.

 

SEO united: Du bist Experte für JavaScript, aber auch mit allen anderen wichtigen Programmiersprachen vertraut. Was empfiehlst du im Umgang mit „lade-intensiven“ JavaScript Frameworks bei der Page-Speed Optimierung?

Martin: So viel wie möglich auf dem Server machen, denn der Browser gibt einem viele Optimierungen bereits umsonst. Wenn ich 300 kB JavaScript habe und 300 kB Bild-Datei ist es teurer das JavaScript auszuführen: Ein Bild wird runtergeladen und kann dann im Zweifelsfall direkt anfangen zu rendern und zu parsen. Beim JavaScript muss gewartet werden bis das komplette Script geladen wurde. Anschließend muss es geparst und dann noch ausgeführt werden. Dieser Vorgang dauert einfach länger, will heißen: JavaScript im Client auszuführen ist einfach teuer. Deshalb wäre meine Empfehlung JavaScript in moderaten Mengen einzusetzen und so viel wie möglich serverseitig auszuführen. Auf jeden Fall sollte man die Time-to-Interactive (TTI) einer Seite im Auge behalten und das Ganze so robust wie möglich gestalten.  Rendert, wenn möglich, als statisches HTML und hybridisiert dann mit JavaScript zur Laufzeit. Erstens ist HTML robuster und es kann weniger kaputt gehen, wenn mal irgendwie eine Unterbrechung stattfindet. Zweitens ist dieser Weg schneller und ihr habt dieselbe Funktionalität wie vorher, wenn Ihr eure JS Anwendungen hybridisiert und optional nachladet. Das Ganze wird dann nur einfach schneller für den Nutzer.

 

SEO united: Erst kürzlich hat dein Kollege Johannes Müller in einem Interview bemängelt, dass ca. zwei Drittel seiner Aussagen in falschem Kontext wiedergegeben werden. Wie gehst du mit dem Spotlight um, dass innerhalb der Szene auf euch gerichtet ist?

Martin: Ich versuche im Zweifel immer für die Webmaster zu agieren, will heißen, dass ich mich auch mal weiter aus dem Fenster lehne um Probleme und Fragen zu beantworten. Dabei hoffe ich einfach, dass die Community meine Aussagen differenziert betrachtet und bestenfalls ein konstruktiver Dialog daraus entsteht. Ich bin immer offen für positives wie negatives Feedback. Aber niemandem ist geholfen wenn mir meine Worte im Mund umgedreht werden oder versucht wird mich auf bestimmte Aussagen, die ich irgendwann vielleicht Mal in einem anderen Kontext gesagt habe, festzunageln. Bei Problemen und Unklarheiten kann man mich immer gerne Fragen und ich versuche dann so gut es geht zu helfen. Wenn jedoch kein Dialog stattfinden kann oder ich merke, dass meine Worte aus dem Kontext gerissen werden äußere ich mich zu dem Thema nicht weiter. Sowas finde ich immer extrem schade. 

André Goldmann und Martin Splitt

 

SEO united: Einige SEOs scheuen aufgrund sinkender Klickzahlen mittlerweile den Einsatz vom neuen FAQ-Schema. Es gibt Befürchtungen, dass sich Google immer mehr zu einer Plattform entwickelt, die Fragen direkt beantwortet, ohne auf die eigentliche Seite zu verweisen. Wie ist deine persönliche Einschätzung dazu?

Martin: Nein, diese Befürchtungen sind unbegründet. Vielmehr sollten sich Seitenbetreiber überlegen was Sie wirklich wollen: Habe ich wirklich etwas vom Traffic auf einer FAQ-Seite, bei der eine einzelne Frage beantwortet wird? Oft wird die CTR in den Vordergrund gerückt und vergessen, dass z. B. bei der Flugsuche die Conversion trotzdem stattfindet, wenn der Nutzer ein Ticket kauft. Dadurch können Rich-Snippets durchaus auch Conversion-Rates positiv beeinflussen, was oft vergessen wird. Zielgruppenspezifischer Traffic ist meist viel mehr wert als Benutzer, die die Seite direkt wieder verlassen, weil sie die gewünschten Informationen dort nicht finden. Die FAQ Snippets sollten deshalb generell nicht als Traffic-Driver benutzt werden.

 

SEO united: Letzte Frage: Wo siehst du technisches SEO in 5 Jahren?

Martin: Ich hoffe, dass sich technisches SEO und generell SEO als Bindeglied zwischen Business, Marketing, User-Experience und Development positioniert. Oftmals fehlt Developern heute schlichtweg die Zeit, um sich in das SEO Feld einzuarbeiten und sinnvoll durchsuchbare bzw. auffindbare Seiten zu bauen. Ich würde mir deshalb einfach mehr Interaktion und eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen SEOs und Developern wünschen.

 


Wir bedanken und bei Martin Splitt für das Interview, welches er uns am 25.07.2019 bei unserem Technical SEO Meetup in Hannover im Rahmen der Veranstaltung gegeben hat. Wir hoffen, dass diese Einblicke in die Welt eines Developer Advocates bei Google euch inspirieren und zeigen, dass bei Google „auch nur“ Menschen arbeiten, die Ihr im Falle von Fragen und Anregungen auch direkt (am einfachsten via Twitter oder im Support-Forum) ansprechen könnt.

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